Online-Befragung von Sportvereinsmitgliedern ab 16 Jahren Sexualisierte Gewalt im Breitensport

Der LandesSportBund (LSB) Niedersachsen und seine Sportjugend beteiligen sich mit weiteren neun Landessportbünden an der größten deutschen Breitensportstudie „SicherImSport – Sexualisierte Grenzverletzungen, Belästigung und Gewalt im organisierten Sport – Häufigkeiten und Formen sowie der Status Quo der Prävention und Intervention“.

Die Studie wird federführend vom Landessportbund NRW gefördert und von der Bergischen Universität Wuppertal sowie dem Universitätsklinikum Ulm durchgeführt. Die anonymisierten Forschungsergebnisse sollen mithelfen, die künftige Präventionsarbeit im organsierten Sport gemeinsam weiterentwickeln zu können. Fokus der aktuellen Studie ist der Breitensport. Die online-Befragung läuft bis Ende August. Erste Ergebnisse werden Ende 2021 erwartet.

Der LandesSportBund Niedersachsen e.V. und seine Sportjugend möchten Sie einladen, an einer anonymen Online-Befragung teilzunehmen, die sich mit Ihren Erfahrungen als Sportler/in in Sportvereinen befasst:

– Gesucht werden hierfür Personen, die mindestens 16 Jahre alt und Mitglied in einem Sportverein in Niedersachsen sind oder waren.
– Die Online-Befragung ist anonym. Alle gesammelten Informationen sind streng vertraulich und werden ausschließlich zu Forschungszwecken verwendet und nicht an Dritte weitergegeben.
– Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig, Sie sind nicht verpflichtet, die Fragen zu beantworten, und Sie können Ihre Teilnahme jederzeit unterbrechen oder beenden.
– Einige der Fragen befassen sich mit sensiblen Themen, die Sie mitunter als belastend wahrnehmen könnten. Wir empfehlen Ihnen, wenn möglich, den Fragebogen im Privaten auszufüllen.

Meinungen zur Studie

«Der Fokus wird nicht nur auf das Heute gerichtet, sondern auch auf mögliche Erfahrungen, die schon vor Jahrzehnten gemacht wurden», sagte der LSB-Vorstandsvorsitzende Reinhard Rawe am Montag bei einer digitalen Pressekonferenz. “Bislang fehlen Studien dazu, welche Aspekte die Entstehung von sexualisierter und anderen Formen von Gewalt im gemeinnützig organisierten Vereinssport begünstigen können und wie die Vereine und regionalen Verbände mit Fällen von Grenzüberschreitungen umgehen.” Für den Breitensport gibt es vergleichbare Daten noch nicht.

Die Studie hat deshalb vor allem zwei Ziele: “Wo müssen wir in den Beratungen von Vereinsvorständen noch sensibler werden?, Wie können wir Betroffene noch besser ermutigen Hilfe in Anspruch zu nehmen und wie können wir notwendige Hilfsstrukturen verbessern?”, sagte Reiner Sonntag, der Vorsitzende der Sportjugend Niedersachsen.

Hintergründe

Zu dem Thema “Sexualisierte Grenzverletzungen, Belästigung und Gewalt im organisierten Sport” startete am Montag in Niedersachsen die bislang größte deutsche Breitensport-Studie mit dem Namen «SicherImSport».

Die Studie wird federführend vom Landessportbund NRW gefördert und von der Bergischen Universität Wuppertal sowie dem Universitätsklinikum Ulm durchgeführt. Die anonymisierten Forschungsergebnisse sollen mithelfen, die künftige Präventionsarbeit im organsierten Sport gemeinsam weiterentwickeln zu können. Fokus der aktuellen Studie ist der Breitensport, 2016/17 hatten die Universitäten mit der Studie „Safe Sport“ sexualisierte Gewalt im Leistungssport untersucht. Die online-Befragung läuft bis Ende August. Erste Ergebnisse werden Ende 2021 erwartet.

Das Forschungsprojekt gliedert sich in zwei Module. Im ersten Modul, an dem sich der LSB und seine Sportjugend beteiligen, geht es um die Erfassung von Erfahrungen sexualisierter Grenzverletzungen, sexualisierter Belästigung und Gewalt in Sportvereinen im Rahmen einer Online-Befragung von Sportlerinnen und Sportlern in Sportvereinen im Alter ab 16 Jahren.
Gefragt wird hier, ob die im LSB gestarteten Angebote des Projektes Schutz vor sexualisierter Gewalt von Kindern und Jugendlichen im Sport: Prävention, Intervention, Handlungskompetenz  2011 – 2020 bekannt sind und welche ergänzenden Hilfs- und Präventionsangebote zum Thema Gewalt und Missbraucht gewünscht werden.

Im zweiten Modul wird der aktuelle Stand der vorhandenen Maßnahmen zur Prävention und Intervention in den Landessportbünden erhoben. Auf einer qualitativen Ebene zielt dieses Modul außerdem auf die Rekonstruktion von Fällen sexualisierter Gewalt. Hierzu werden qualitative Interviews mit beteiligten Akteuren geführt und mehrperspektivisch rekonstruiert. Die gewonnenen Erkenntnisse aus verschiedenen Perspektiven sind hochgradig relevant für die Interventionspraxis.

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