Der KSB fordert die Politik zum Umdenken auf!

Der Vorstand des Kreissportbundes Osnabrück-Land e.V. hat sich mit einen Brief an die Landrätin Frau Kebschull gewandt und ein Umdenken gefordert. Dieser Brief wurde zudem an die Landtags- und Bundestagsabgeordneten verschickt. Mit diesem Schritt fordert der Vorstand des KSB Osnabrück-Land auf, den Outdoor-Sport in Sportvereinen – für Kinder und Jugendliche – unter der Einhaltung von strengen Hygienekonzepten zeitnah und unabhängig der Inzidenzen wieder zuzulassen. Zudem unterstützt der KSB-Vorstand die Forderung Schwimmbäder zu öffnen, um damit den Weg für die Umsetzung von Anfänger-Schwimmkursen frei zu machen.

In dem Brief fordert der KSB-Vorstand die Möglichkeit zur Durchführung von Sportangeboten im Freien für Gruppen bis 20 Teilnehmende im Landkreis Osnabrück unabhängig von den Inzidenzwerten.

 

Das Recht auf Ruhe und Freizeit, Spiel und Erholung (Art. 31 UN-KRK) darf nicht länger ein Schattendasein führen!

Der Brief beruft sich auf die Auswirkungen eines anhaltenden Sport-Lockdowns [1] auf das Bewegungsverhalten, die motorische Entwicklung und die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen und verweist auf die Hygiene-Konzepte der Sportvereine sowie auf die Erkenntnisse der Aerosolforschung [2], die von einer sehr geringen Infektionsgefahr unter freiem Himmel ausgeht.

„Wir sind uns gewiss, dass sich Fragen zu den expliziten Auswirkungen der Vereinsschließungen auf die physische und psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen erst in Zukunft beantworten lassen. Diese Auswirkungen gilt es jedoch jetzt einzudämmen. Wir fordern ein sofortiges Umdenken und die kontinuierliche Öffnung von Sportangeboten für Kinder und Jugendliche im Freien sowie eine vorrangige Berücksichtigung der Bewegungsbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen bei zukünftigen Entscheidungen im Rahmen der Pandemie.“

 

Den Kindern und Jugendlichen fehlt der Sport – im Verein!

Aus Untersuchungen[1] geht deutlich hervor: Kinder und Jugendliche, die dauerhaft am Vereinssport teilnehmen, sind motorisch besser entwickelt. Vereine schaffen Kontinuität hinsichtlich des Bewegungsverhaltens und es wird systematisch trainiert. Das Spielen im Freien oder das Fahrradfahren haben nicht dieselbe Intensität wie ein regelmäßiges sportliches Training und Wettkämpfe im Verein. Langzeiterhebungen zeigen tatsächlich, dass Kinder in den letzten Jahren weniger draußen spielen und weniger unorganisiert in ihrer Freizeit Sport treiben. Der organisierte Sport hat in der Altersgruppe der Heranwachsenden dieses Phänomen kompensiert. Dem aktuell durch Corona nochmals verstärkten Bewegungsmangel gilt es nun aktiv, entschlossen und gemeinsam entgegenzuwirken. Durch die Stilllegung des Vereinssports fehlen vor allem die qualitativ hochwertigen Bewegungs- und Sportangebote. Es mangelt den Kindern und Jugendlichen schlicht an Bewegung, sozialen Kontakten, auch an körperlichen Herausforderungen und den damit verbundenen kognitiven Anforderungen.

„Wir plädieren zudem dafür, den regelmäßigen Sportunterricht abzusichern und darüber hinaus Kindern und Jugendlichen wenigstens 200 Minuten Bewegung und Sport in der Woche zu ermöglichen. Auch hier waren und sind die Sportvereine bereit einen Beitrag zu leisten.“

Mit Blick auf die zunehmenden Nichtschwimmer-Zahlen spricht sich der KSB-Vorstand dafür aus, dass auch die Öffnung der Schwimmbäder, zumindest für die Durchführung von Anfängerschwimmkursen vorrangig berücksichtigt werden muss. „Wir begrüßen und unterstützen ausdrücklich die Initiative der DLRG Ortsgruppe Bramsche „Vorfahrt für Schwimmanfänger*innen“ und plädieren insbesondere dafür, die Umsetzung von Anfängerschwimmkursen zu ermöglichen. Weitere DLRG Ortsgruppen und Sportvereine haben sich dieser Initiative schon angeschlossen.“

Die Lösungen sind aus Sicht des KSB Vorstandes vorhanden und müssen nur genutzt werden. „Die Sportvereine haben mit außerordentlichem Engagement und enormem Verantwortungsbewusstsein kreative und vor allem wirksame Konzepte entwickelt. Dass weiterhin der Sportbetrieb im Freien nur sehr eingeschränkt möglich ist, ist aus unserer Sicht wissenschaftlich nicht begründet. Aufgrund der aktuellen Hinweise aus der Aerosol-Forschung[2] sehen wir uns in dieser Annahme bestärkt“.

Handlungsleitfäden, Hygienekonzepte haben gezeigt, dass und wie der organisierte Sport sich verantwortungsvoll in die Bewältigung der Auswirkungen der Pandemie einbringt. „Der Sport im Sportverein bedeutet nicht, dass es zu großem Gedränge auf dem Gelände oder in der Umkleidekabine kommt – Die Vereine haben ihre Konzepte entwickelt und sind in der Lage, das Verhalten ihrer Sportler zu lenken, zu beobachten und auch zu kontrollieren.

Die Möglichkeit und die Tatsache, dass Kinder und Jugendliche im Rahmen der Schulpflicht regelmäßig Schnelltests verpflichtend durchführen, ist aus unserer Sicht ein weiteres bestärkendes Argument zur Öffnung der Sportangebote für Kinder und Jugendliche.“

[1] Quelle: Broschüre „Körperliche Aktivität, motorische Leistungsfähigkeit und Gesundheit in Deutschland: Ergebnisse aus der Motorik-Modul-Längsschnittstudie (MoMo)“

[2] Ansteckungsgefahren aus Aerosolwissenschaftlicher Perspektive. http://docs.dpaq.de/17532-offener_brief_aerosolwissenschaftler.pdf Zugriff am 13.04.2021

 

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