Das Projekt soll informieren und sensibilisieren. In dieser Rubrik werden interessante Beiträge und Artikel verfasst, die das Projekt thematisch begleiten und zum Wissenstransfer dienen sollen.
In Folge einer Demenzerkrankung verändert sich bei Betroffenen die Kommunikationskompetenz, was viele Ursachen haben kann. Anbei werden ein paar Beispiele dargestellt, welche Einschränkungen bei Betroffenen entstehen können:
Die sich verändernden Ressourcen und Fähigkeiten der Betroffenen führen zu einem sich verändernden Kommunikationsverhalten. Sie sind hierbei sowohl als „Sender“, als auch als „Empfänger“ von verbalen Botschaften eingeschränkt (das Gespür für nonverbale Sprache bleibt deutlich länger erhalten). Mit der Zeit wirkt sich dieses auch negativ auf die Handlungskompetenz im Alltag aus (beispielsweise beim Einkaufen oder bei Arztterminen), aber auch die Rollen im sozialen Umfeld werden zunehmend beeinflusst.
Herausforderndes Verhalten
Eine Auffälligkeit, die bei zunehmend schlechter werdenden Krankheitsverlauf eintreten kann, ist das „Herausfordernde Verhalten“. Hierbei handelt es sich um wiederkehrende Verhaltensauffälligkeiten, die als Belastung für das unmittelbare Umfeld wahrgenommen werden.
Hierbei können verschiedene Ausprägungen unterschieden werden:
Verbal nicht aggressives Verhalten | Angst, depressive Verstimmung, Verweigerung… |
Verbal aggressives Verhalten | Schreien, rufen, beschimpfen… |
Physisch nicht aggressives Verhalten | Agitiertheit, Unruhe, mit Kot schmieren… |
Physisch aggressives Verhalten | Schlagen, treten, spucken, kneifen… |
Wie kommt es zum herausfordernden Verhalten?
Ein Mensch mit Demenz kann sich häufig nicht mehr verbal äußern. Herausforderndes Verhalten ist eine Reaktion auf ein bestehendes Problem, zum Beispiel:
Hinzu kommt:
Eine häufige Reaktion auf herausforderndes Verhalten bei Angehörigen, Pflegenden und anderen involvierten Personengruppen ist Hilflosigkeit, Überforderung und Abwehr. Verhaltensweisen können nicht immer offensichtlich zugeordnet und verstanden werden, besonders aggressives Verhalten erschwert die Situation zunehmend. Wichtig ist es sich in die Betroffenen hineinzuversetzen, um ein besseres Verständnis für die subjektive Wirklichkeit zu entwickeln. Zunächst muss immer hinterfragt werden warum eine Person so handelt und welche Bedürfnisse möglicherweise hinter dem Verhalten stecken. Die aufgestellten Verhaltenshypothesen sollten im Alltags stets überprüft und ggf. angepasst werden. Zum Weiterlesen/Vertiefen empfiehlt sich folgender Link (Interview mit einem Demenzexperten zum Thema „Herausforderndes Verhalten“):
https://www.hogrefe.com/de/thema/herausforderndes-verhalten-hinter-die-fassade-blicken (letzter Zugriff am 26.10.2021)
Wichtig bei der Kommunikation
Um Betroffene möglichst optimal in ihrer Kommunikationsfähigkeit zu unterstützen, unabhängig davon, ob herausforderndes Verhalten vorliegt oder nicht, sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden:
Quelle: Zentrum für Qualität in der Pflege (2020): Demenz. Anregung für Partnerinnen und Partner. ZQP-Ratgeber. https://www.zqp.de/wp-content/uploads/ZQP-Ratgeber-Demenz.pdf (letzter Zugriff am 26.10.2021)
Exkurs: Validation
Bei der Validation handelt es sich um ein Konzept wie auf verbaler Ebene mit an Demenz Erkrankten Kontakt aufgenommen werden kann. Die Betroffenen werden wertschätzend und respektvoll da abgeholt, wo sie stehen. Das Gesprochene und das Verhalten werden genutzt, um den tiefliegenderen Sinn, der manchmal nicht offensichtlich ist, zu entdecken. Das Gesagte wird akzeptiert, es wird nicht über die „Realität“ diskutiert. Die Begründerin der Validation ist Naomi Feil, die diesbezüglich auch zahlreiche Publikationen veröffentlicht hat. Innerhalb der Validation formuliert Naomi Feil 10 Prinzipien, die bei der Validation bedeutsam sind und in der Kommunikation berücksichtigt werden sollten; hierzu gibt die folgende Abbildung einen Überblick:
Inhaltliche Fragen oder solche zur Unterstützung bei der Planung und Umsetzung von eigenen Angeboten vor Ort können per E-Mail an die Projektleitung gestellt werden.
Verena Jahns
Projektleitung
Philipp Karow
Sportreferent
Tel. 0541 – 600 179 64
philipp.karow@ksb-osnabrueck.de
Geschäftsstelle
KSB Osnabrück-Land
Möserstr. 34
49074 Osnabrück
Postanschrift:
Möserstr. 34
49074 Osnabrück
Öffnungszeiten:
Mo. – Fr. 9:00 – 14:00 Uhr*
* sowie nach Vereinbarung
Telefonische Erreichbarkeit:
Mo.- Do. 9:00 -17:00
Fr. 9:00 – 14:00 Uhr